Der Tierschutzverein Djurdjevo kastriert Hunde und Katzen schon seit 1986. Unserer Meinung nach ist die Kastration neben der Aufklärung der Bevölkerung, der Einhaltung der Gesetze wie z.B. chippen, impfen sowie des Verbotes Tiere auszusetzen, usw. die wichtigste und wirkungsvollste Massnahme zur Lösung des Problems der herrenlosen Tiere auf den Strassen. Zu Zehntausenden haben wir in den letzten 30 Jahren Hunde und Katzen kastrieren lassen, sowohl Tiere aus privater Haltung als auch herrenlose Tiere und Hunde aus vielen privaten und staatlichen Tierheimen.
Über 50 Tierärzte in über 50 Städten/Orten in Serbien und Montenegro operieren und kastrieren für uns seit Jahren. Details siehe in den unteren Grafiken. Dadurch wurden zu tausenden weibliche Tiere nicht getötet oder ausgesetzt und hunderttausende von Welpen wurden nicht geboren. All diesen Tieren ist ein schlimmes Schicksal und ein grausames Leben und Tod erspart geblieben.
Kastrationen insgesamt im 2011: 6547, 2012: 9229, 2013: 7984, 2014: 5481, 2015: 4888 2016: 7170, 2017: 6096, 2018: 5860, 2019: 6603. 2020: 6916. 2021: 5086. 2022: 5858. 2023: 6126
Neben der Kastration offerieren wir bei Bedarf auch Operationen, vor allem bei Unfällen, ebenso Behandlungen kranker Tiere. Dies gilt für herrenlose Tiere, aber auch aus Privatbesitz und in Tierheimen.
SCHULPROJEKTE 2020-2021
Da wir durch den Umgang mit Kindern erkannten, dass die Zukunft des Tierschutzes bei der jungen Generation liegt, begannen wir 2004 mit unserem Tierschutzunterricht in verschiedenen Schulen. Immer mehr hat sich unser Projekt ausgeweitet, so dass wir unterdessen in Serbien, Rumänien, Bosnien und Montenegro Unterricht erteilen.
Bei den Besuchen auf unserem Hof haben schon tausende von Kindern unsere zahmen und liebenswürdigen Tiere kennen gelernt und bestaunt. Endlich eine Gelegenheit, einen zahmen Fuchs zu streicheln oder einen Wolf aus der Nähe zu besichtigen oder ein Bambi zu beobachten.
Damir und seine Frau, zwei unserer vollamtlichen Tierschutzlehrer, führen die Kinder durch unseren Hof und unser Gelände und zeigen den Kindern unsere gewöhnlichen Haus- und Heimtiere, aber auch eine ansonsten verborgene Welt von Bienen und Insekten, Fröschen, Schildkröten, Schlangen, Fasanen, Schwänen und vieles, vieles mehr.
Wichtig ist, dass die Kinder Tiere kennen lernen und sie streicheln können. Dass sie verstehen, dass Tiere wie wir Leid und Schmerz und Freude empfinden, dass sie akzeptieren, dass Tiere Rechte haben, dass Tiere nicht nur hier sind um von uns ermordet und aufgegessen zu werden, dass auch Wildtiere, auch wenn sie noch so klein sind, Recht auf ein freies Leben haben und vieles mehr....
Im 2015 haben 1'472 Kinder an 22 Schulen unseren einjährigen Unterricht besucht. Im 2016 nahmen 1'187 NEUE SCHÜLER an unserem Kurs für Tier- und Naturschutz teil. Die Unterrichtsstunden - einmal pro Woche jeweils eine Stunde - wurden an 17 Schulen gegeben. Von 2004-2018 haben wir 22’716 Schüler unterrichtet!
Obwohl man hier im täglichen Leben leicht verzweifeln kann was die Lage der Tiere betrifft, gibt es bei den Kindern Lichtblicke welche man nicht ignorieren darf. Unsere Lehrer geben ein paar Mal jährlich meist einwöchige Kurse an Orten welche keinen Tierschutzunterricht haben: der Unterschied zwischen Kindern welche unseren 1jährigen Kurs besuchen und solche welche praktisch noch nie davon gehört haben ist gewaltig. Unsere Lehrer sind jedes Mal schockiert wie wenig bis nichts diese Kinder darüber wissen.
Aufmerksam verfolgen Schüler der Grundschule in Bor unseren Unterricht.
Ausschliesslich in unserem Umkreis Tierschutz zu betätigen, löst nur einen ganz kleinen Teil des Problems. Daher versuchen wir sowohl beim Tierschutzunterricht als auch bei den Kastrationen landesweit zu arbeiten. Ideal wäre, wenn in jeder Schule so ein Fach angeboten würde. Als Alternative bilden wir Leute, vor allem Lehrer, als Tierschutzlehrer aus, damit sie in ihrer Umgebung unsere Gedanken weiter verbreiten können.
10 NEUE DIPLOME FÜR TIERSCHUTZLEHRER konnten von Lehrern oder Tierschützern im Juli 2016 in Graz erworben werden. Damit hoffen wir natürlich Verstärkung in der Lehrtätigkeit zu bekommen. Seit 2008 erhielten schon 52 Leute ein Diplom von der Akademie für Tier-Mensch-Beziehung Graz in Zusammenarbeit mit der Universität Graz.
Eine ANDERE ART VON AUSBILDUNG ermöglichten wir einem jungen Mann, welcher Tiere transportieren will. Da es sehr wichtig ist Tiere tierschutzkonform zu transportieren, hoffen wir mit diesem Schritt ein Beispiel gegen all die illegalen und tierquälerischen Transporte zu geben.
Dank eines Sponsors hatten wir im 2016 die Möglichkeit eine andere Art von Mensch im Umkreis unserer Tiere im Ausland ausbilden zu lassen. Unser Hufschmied, welcher die Hufe unsere 26 Grosstiere betreut, durfte einige Wochen Schweizerhufschmiede begleiten und mithelfen. Nun hoffen wir, dass er mit seinem neuen Wissen eine Verbesserung in unsere Ställe bringt.
Schon immer hat der Tierschutzverein Djurdjevo anderen Tierheimen und vor allem anderen Tierschützern nebst anderem auch Futter gegeben. Darunter sind grosse Tierheime mit 400 und mehr Hunden, aber auch kleine private Tierheime oder auch nur Tierschützer welche Strassenhunde füttern.
Alles in allem gibt es ein Bild welches erstaunlich und erfreulich ist, nämlich dass es viele Tierfreunde gibt in diesem Land. Diese Leute geben alles was sie haben an die Tiere und so enden die meisten von ihnen letztendlich in finanziellen Schwierigkeiten. Man kann da alles zu sehen bekommen, aber praktisch alle leben in sehr einfachen Verhältnissen. Am schlimmsten trifft es die armen Hunde, welche in den Tierheimen landen und keine Chance haben lebend herauszukommen. Der Stress und die Todesangst - vor anderen Hunden, usw. - welche die Tiere täglich durchstehen ist schon schlimm genug, aber dazu noch hungrig zu sein ist nicht fair. Deshalb versuchen wir mindestens hier zu helfen.
Die monatliche Verteilung von Futter ist daher ein Teil unserer Arbeit. Seit einigen Jahren haben wir dazu noch die Gelegenheit im Winter Winternothilfen zu verteilen. Dann ist es am schlimmsten für die Tierhalter Futter, oft zusätzliches Futter für die Strassenhunde zu kaufen. Schon im November fragen uns einige an ob wir sie wohl nicht vergessen werden! Das von unserer Sicht "wenige" Futter bedeutet ihnen so viel. Und alle sind dankbar.
Unser Verein hilft dem nachbarlichen Tierheim in Budisava schon seit Jahren. Frau Zoriza ist eine ausserordentlich fähige Tierheimleiterin und tut alles für ihre Hunde. Es ist jedoch nicht einfach immer alles Nötige für hunderte von Tieren unter hiesigen schwierigsten Umständen zusammenzubringen. Wir helfen ihr regelmässig mit Futter, einen Teil der Löhne oder bei Bedarf wenn etwas gebaut oder renoviert werden muss.
Indjija, zoologischer Garten
Wie die meisten privaten Zoos in Serbien ist auch Indjija auf fremde Hilfe angewiesen. Die Tiere leben sehr einfach und die Unterkünfte sollten fast alle renoviert, vergrössert und artgerechter eingerichtet werden. Ebenso ist die Hygiene verbesserungsfähig. Vor einigen Jahren bauten wir einen Bärenauslauf für zwei Bären, welche jahrelange auf wenigen Quadratmetern lebten. Da man ja nicht in den Käfig hinein konnte, hausten die armen Tiere auf ihren eigenen Exkrementen. Ähnlich erging es zwei Lamas, welche in einem unglaublich engen Schuppen lebten. Eines überlebte nicht. Nun haben wir Material für einen grossen Auslauf für die Tiere gekauft. Nach vielen Monaten und ständigem Drängen ist der neue Auslauf nun endlich fertig und das überlebende Lama mit einem neuen Kameraden können nun unter normalen Umständen leben.
Das Dörfchen Kolut hat zweifellos den schönsten zoologischen Garten in ganz Serbien. Eigentlich ist es nicht ein Zoo im klassischen Sinn, sondern ein grosszügiger, sauberer Wildpark. Ausser wenigen Vögeln, welche noch in kleineren "Käfigen hausen, leben die Tiere in der Natur. Wir unterstützen den Tierpark schon viele Jahre.
Viele der exotischen Papageien hatten sehr unzulängliche Unterbringungsmöglichkeiten. Etliche erfroren in den Wintermonaten. Daher fanden wir es wichtig, diesen Tieren eine adäquate, warme und grosse Behausung zu ermöglichen.
Ausserdem haben wir in den letzten Jahren zwei weitläufige Bärengehege mit Höhlen für die Winterruhe der vier Bären und grosszügige Wasserstellen gebaut. Davor hausten die Bären in kleinen Käfigen. Leider wurden zwei der Bären von unbekannt getötet. Einer wurde über Nacht erschossen und der andere vergiftet. Nun ist noch ein Geschwisterpaar übrig. Ihnen geht es im neuen Gehege sehr gut! Im "leeren" Gehege leben jetzt verschiedene Bergziegen.
Auch die Affen lebten in einem ganz kleinen schmutzigen Raum. Eine sehr nötige Renovation des geheizten Innenraumes und ein Aussengehege wurden durch unseren Verein finanziert.
Der Besitzer des Zoos Miki ist ein Tiernarr, liebt und kennt seine Tiere und weiss, wie Google, ALLES über Wildtiere. So wird er von mir bombardiert mit Fragen über unsere Wildvögel, Schlangen, Schildkrötenhaltung, verletzte Vögel, Igel und vieles, vieles mehr.
Das städtische Tierheim in Novi Sad ist eigentlich vor allem für Hunde zuständig, kommt aber oft in die Situation, dass andere Tierarten in Gefahr sind, ausgesetzt wurden und ein Heim brauchen. Dies ist unmöglich, weil keine entsprechenden Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden sind. Ich sah etliche solcher Tiere in kleinsten Käfigen eingesperrt und deshalb entschlossen wir uns, eine Voliere zu bauen. Mischa, unser Hauptarbeiter, kaufte das Material und machte alles selbst. Viele Bauten und Renovationen in Tierheimen wären finanziell nicht möglich, wenn wir nicht alles in Eigenarbeit machen könnten.
Dem kleinen, neuen staatlichen Tierheim haben wir Hundehütten gebracht, die neuen Verantwortlichen über Leitung- und Organisation eines Tierheimes instruiert und ein Auto für den Hundetransport zur Verfügung gestellt. Ausserdem lassen wir die Hunde in dieser kleinen Stadt kastrieren.
Das private Tierheim in Subotica wurde vor Jahren von einer "Tierschützerin" mit Hunden vollgepackt bis die unvorstellbare Zahl von 700 Hunden erreicht wurde. Als die Dame dann zuletzt einfach davonlief und alle Hunde ihrem Schicksal überliess, war das Heim in einem katastrophalen Zustand. Die Zahl der Hunde reduzierte sich bald auf die 500! Die echten Tierschützer, welche die Arbeit und die riesige Verantwortung über 500 Hunde übernahmen, waren in grossen finanziellen Schwierigkeiten. Von da an helfen wir regelmässig mit Futter, Kastrationen, Baumaterialien für neue Gehege, Hundehäuser, Wasserstellen, usw.
So ist es doch viel tierischer!
Ein privates Tierheim, welches die ärmsten Strassenhunde aufnimmt, ist jederzeit für unsere Hilfe dankbar. Neben Hunden hat es auch schon zwei Pferdenotfälle aufgenommen. Da die Tierheimleitung wegen grosser finanzieller Krise nicht mehr adequat für die Tiere sorgen konnte gab es einen Besitzerwechsel. Zusammen mit einem Wiener Tierschutzverein haben wir das Projekt, das heisst die ca. 200 Hunde und zwei Pferde übernehmen muessen. Wir teilen uns die Kosten, so bezahlen wir die Kastrationen, die Hälfte des Futters und die Pferde.
Endlich konnte auch in Trstenik, im südlichen Serbien, ein privates Tierheim gebaut werden. Unser Verein hat die Kosten für die Gehege übernommen.
Da die Hunde im Tierheim auf viel zu engem Raum leben mussten, durften wir in Ub ein Aussengehege für die vielen Hunde finanziell ermöglichen.
In dem völlig überfüllten Tierheim haben wir einen Teil der Aussengehege überdacht, damit die Hunde geschützt vor Sonne und Regen draussen sein können. Gott sei Dank können sich die Hunde nun aus dem Chaos der Innenboxen in die Aussengehege flüchten. Damit sich der Druck der Hundemenge und somit die Angst der Hunde voreinander etwas mindert haben wir Hundehäuser innerhalb dieser Aussengehege finanziert. So können doch einige draussen und dennoch vor dem Wetter geschützt leben. So hoffen wir, dass etwas weniger Hunde zu Tode gebissen werden. Jedoch ist das Problem der vielen Todesfälle damit nicht gelöst, denn es kommen ja ständig neue Hunde dazu, welche einfach in die engen Boxen ohne Ausweichmöglichkeit gestellt werden. Da MUSS es ja zu Hunderten von Todesfällen kommen. Und der Staat schaut zu und schweigt.....
Diese oben erwähnten dringenden Verbesserungen erleichtern zwar das Leben einiger Hunde, aber all die kleinen, scheuen, kranken, wehrlosen, ängstlichen Hunde getrauen sich nur bedingt in die Aussengehege. Damit wir nicht eine halbe Sache auf die Beine stellen haben wir nun geräumige Aussengehege - 12 x 8 Meter - mit geräumigen Hundehütten gebaut. Unser Ziel ist es das ganze Tierheim so zu verändern, dass die Hunde, wenn sie schon lebenslänglich eingesperrt werden müssen ein halbwegs normales Leben führen können.
Endlich können ein Teil der Hunde aus diesen unmenschlichen Käfigen in die neuen Aussengehge umziehen
Da uns der Winter 2016/2017 daran hinderte die Bauarbeiten zu beenden werden wir die letzten Verbesserungen in Kürze beginnen. Den Hunden geht es nun in den grossen Freilaufgehegen viel besser und auch vom örtlichen Tierschutzverein erhalten wir Nachrichten und Bilder von "glücklichen" spielenden Hunden. Von ca. 700 getöteten Hunden vor ein paar Jahren ging die Zahl der toten Hunde auf NULL! zurück. Die Situation auf den Strassen in der Stadt ist besser als früher, aber noch immer sind viele Hunde auf den Strassen. Der Druck auf die Verantwortlichen und Angestellten von seitens der Behörden und von Privatleuten welche ein Problem mit ihrem Hund haben ist gross. Viel zu wenig bemühen sich die Behörden um das Problem und die Leute welche Tiere auf den Strassen entsorgen. Sie haben nichts zu befürchten.
Das staatliche Tierheim in meinem Nachbardorf war in ganz schlimmem Zustand, als wir vor ein paar Jahren mit dem Füttern der Tiere und den Sanierungsarbeiten begannen. Das Tierheim hatte keinen Strom, Wasser aus einem Bohrbrunnen und keine Möglichkeiten für die Unterbringung kranker und neuer Hunde, usw. Unser Verein hat nun das Nötigste gestiftet für eine kleine Solaranlage für den Tiefkühler und Baumaterial für ein kleines Gebäude für die Unterbringung von Notfällen. Ebenso helfen wir mit Futter, Kastrationen, Hundehäuser, Zäunen und vieles mehr.
Da immer mehr Katzen im Tierheim abgegeben wurden, obwohl keine passende Unterbringungsmöglichkeit vorhanden war, haben wir uns entschlossen, ein Katzenhaus zu erstellen.
Ein auf der Strasse eingefangener Wolf lebte in einem kleinen Zwinger inmitten der Hunde. Damit er annähernd artgerecht leben konnte, haben wir ihm ein entsprechendes Gehege gebaut.